Der Mensch In Der "Spirale" Der Gedanken
Die Gedanken sind der Same, aus dem der Baum der Persönlichkeit heranwächst. Gute Manieren sind die Blüten dieses Baumes, und Freuden und Sorgen sind seine Früchte. Jemand, der auf die positive Seite der Welt schaut, denkt positiv, und jemand der positiv denkt, sorgt dafür, dass die Saat der Tugenden und Schönheiten in seiner Seele aufgeht. Er lebt in den Gärten, die er in der Tiefe seines Inneren angelegt hat. Pessimistische Seelen hingegen, die an allem herumnörgeln und ihre Umwelt durch die schmalen Fenster ihrer finsteren Welt betrachten, können weder das Gute und Schöne in ihr erkennen noch sich ihres Lebens wirklich erfreuen. Selbst wenn ihnen Zugang zum Paradies gewährt würde, würden sie den Lobpreis der Hölle singen und ihrem Groll bei den Engeln der Hölle Luft machen. Genau deshalb vegetieren sie in den Abgründen des Bedauerns und Klagens vor sich hin.
Der Mensch, der Stellvertreter des Schöpfers auf Erden, wurde erschaffen, damit er über die gesamte Schöpfung herrsche. Um ihn in die Lage zu versetzen, diese bedeutende Mission zu erfüllen, wurde er mit großen Potenzialen ausgestattet. Indem der Mensch systematisch denkt und sich ins spirituelle Leben vertieft, entwickelt er diese Potenziale und erwirbt sich einen starken Charakter und eine erhabene Persönlichkeit. Pessimismus und destruktive Gedanken hingegen lassen ihn einen schlechten Charakter hervorbringen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit - die dritte Alternative -, dass er es nicht versteht, den Anweisungen seines Schöpfers entsprechend seine Persönlichkeit durch die Entwicklung seiner Potenziale zu entfalten. In diesem Fall wird er dahinsiechen und nicht in der Lage sein, seiner Gemeinschaft etwas Positives zu bieten.
Die Gärten, die ein Mensch mit Hilfe reiner Gedanken und Absichten in seinem Herzen anlegt, gedeihen im Laufe der Zeit unter Umständen so gut, dass sie die ganze Welt umspannen und allen Menschen den Wohlgeruch des Glücks vermitteln. Böse Gedanken und schlechte Absichten hingegen stellen den Mitmenschen nicht mehr als „Blut, Eiter und Schmutz in Aussicht. Jeder Mensch besitzt in der Tat das Potenzial entweder ein „Monster" oder ein ""Engel"" zu sein. In dieser Sphäre der Versuchung kann er sich auf der einen Seite zu den höchsten Wipfeln emporschwingen, auf der anderen Seite aber auch in die tiefsten Abgründe hinab stürzen. Derjenige, der seine Willenskraft im Vertrauen auf Gott und in Übereinstimmung mit den Geboten des Willens Gottes einsetzt, wird mit der Erlaubnis und Unterstützung Gottes zu den höchsten Rängen gelangen, während ein Mensch, der sich selbst dieser Unterstützung beraubt, irgendwann einmal bereuen und sein Mitleid erregendes Ende bejammern wird.
Auch wenn stets umstritten ist, welchen Anteil der freie Wille des Menschen am Erbringen seiner Leistungen überhaupt hat, gründen sich alle Pflichten und Verantwortlichkeiten des Menschen auf genau diesen ""dünnen Faden". Ein Mensch, der seine Stärke und seinen Reichtum als angeborene Unfähigkeit und Armseligkeit betrachtet, der deshalb auf die Macht und den Reichtum Gottes vertraut und seinen Willen dem Willen Gottes unterordnet, kann sich selbst disziplinieren. Er kann seine Gedanken und Gefühle auf erhabene Ideale konzentrieren, um für sie die Ewigkeit zu erlangen und mit ihnen seinen Charakter und seine Persönlichkeit zu formen. Er lässt sich von Rückschlägen nicht entmutigen und versäumt es nie, die herrschenden Umstände wieder und wieder zu überdenken. Er nutzt seinen freien Willen als einen Schlüssel, mit dessen Hilfe er die Fallen entdeckt, die ihm sein materielles sinnliches Selbst stellt. Mit ihm räumt er diese Fallen aus dem Weg, der ihn zur Ewigkeit führt. Ohne jemals müde zu werden, erforscht er seine innere Welt, bis er schließlich die Geheimnisse seiner Selbstsucht erkennt. So gelingt es ihm, all seine Talente zu Tugenden und Schönheiten zu entwickeln. So wie Gold gewonnen wird, indem in riesigen Kesseln Tonnen von Erde durchsiebt und weitere Verfahren angewandt werden, kann ein solcher Mensch schließlich zu einem Vorbild der Menschheit werden.
Jeder Mensch, der sich aufrichtig darum bemüht, ein wahres ""menschliches Wesen"" zu werden, und sich auf diesem Weg sein ganzes Leben hindurch engagiert, wird eines Tages sein Wunschbild von sich selbst verwirklichen und sein wahres Wesen entdecken. Wer hartnäckig ein bestimmtes Ziel verfolgt, wird es in der Regel auch erreichen. Wer unablässig an eine „Tür" klopft, dem wird irgendwann geöffnet werden. Dieser Punkt entspricht einem Gesetz Gottes, demzufolge der Mensch durch reine Absichten, systematisches Denken, unerschütterliche Entschlossenheit und ununterbrochenes Bemühen in den Rang der Menschlichkeit erhoben werden kann. Der Mensch wird in die Welt gesandt, damit er sich dieser Handwerkszeuge bediene. Bei seinen Anstrengungen, sich emporzuschwingen, werden ihm Hilfe und Unterstützung zugesagt. Das Einzige, was er also tun muss, ist, seinen freien Willen in Übereinstimmung mit den Geboten Gottes einzusetzen und jenen Rang durch zum Himmel gerichtetes Handeln zu erreichen."
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