12 Argumente für die Einheit Gottes
Die unbestreitbare Einheit Gottes sticht aber auch ins Auge, wenn man die Luft einmal genauer untersucht. Die Luft ist ein hervorragender Leiter, der zahllose Geräusche, Stimmen, Bilder und andere Dinge wie Blitze usw. gleichzeitig übermittelt, ohne dass es dabei zu irgendwelchen Behinderungen käme oder Chaos entstünde. Dies zeigt ganz eindeutig, dass es Eine Instanz gibt, die allein über allem steht. Diese Instanz hat alles ihrer Weisheit entsprechend erschaffen; Sie überwacht alles und kümmert sich um alles.
Drittes Argument
Das Universum gleicht einem Baum, der aus einem Samenkorn gewachsen ist, welches das Programm für die zukünftige volle Form des Baumes enthielt. Alles im Universum steht also in enger Wechselbeziehung zueinander. Auch jedes Teilchen des Körpers, ein Teilchen in der Pupille eines Auges etwa, unterhält Verbindungen mit dem ganzen Auge, mit dem Kopf und mit den Fortpflanzungsorganen, mit den Kräften von Anziehung und Abstoßung, mit den Venen und Arterien, mit motorischen und sensorischen Nerven, die der Zirkulation des Blutes und dem Funktionieren des Körpers dienen, und mit dem Rest des Körpers. Ihnen allen gegenüber erfüllt jedes einzelne Teilchen seine Pflicht. Dies zeigt jedem, der nicht blind ist, in aller Deutlichkeit, dass der Körper in seiner Gesamtheit einschließlich all seiner Teilchen das Werk eines Ewigen und Allmächtigen darstellt und auf Seinen Befehl hin funktioniert.
Ein in der Luft befindliches Molekül kann jede beliebige Blume und Frucht besuchen. Es kann in sie eindringen und in ihnen wirken. Würde es nicht dem Befehl eines Allmächtigen Wesens unterstehen und dementsprechend arbeiten, müsste dieses umherziehende Molekül alle Systeme und Strukturen aller Blumen und Früchte kennen und wissen, wie diese bis ins letzte Detail geformt sind. Daher präsentiert das Molekül wie eine Sonne die Strahlen des Lichtes der Einheit Gottes. Licht, Erde und Wasser sind in diesem Zusammenhang durchaus mit der Luft vergleichbar.
Denn den ursprünglichen Quellen der Dinge, die der Wissenschaft zufolge Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff und Stickstoff sind, liegen die Komponenten von Erde, Luft, Wasser und Licht zu Grunde.
Die Samenkörner aller blühenden und Früchte tragenden Pflanzen setzen sich ebenfalls aus diesen zusammen: Sie alle bestehen aus Kohlenstoff, Stickstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Sie unterscheiden sich lediglich durch und in Hinblick auf die Programme ihrer Vorfahren, die die Vorherbestimmung Gottes in sie gelegt hat. Wenn wir die Samenkörner verschiedener blühender und Früchte tragender Pflanzen eines nach dem anderen in einen Blumentopf stecken, der mit aus bestimmten Elementen bestehender Erde gefüllt ist, wird jede Pflanze in genau der schönen Form erscheinen, genau das schöne Aussehen haben, und über genau die erstaunlichen Einzelteile verfügen, die ihrer Art eigen sind. Unterstünden diese Samenkörner nicht dem Befehl des Einen, der die Charakteristika, Strukturen, Lebenszyklen und Lebensbedingungen aller Dinge kennt, der in der Lage ist, sie mit allem Passenden und Notwendigen zu versorgen, und Dessen Macht alles ohne den geringsten Widerstand ergeben ist, dann müsste es entweder in jedem einzelnen Teilchen auf der Welt ‚immaterielle Fabriken' geben, die das zukünftige Leben der Pflanzen bestimmen, oder so viele Werkstätten, wie es blühende und Früchte tragende Pflanzen gibt. Entweder wäre dann jedes einzelne Teilchen auch zugleich der Ursprung all jener verschiedenartigen Wesen, die in Form, Geschmack, Farbe und Zusammensetzung unterschiedlich sind, oder jede dieser Pflanzen müsste über ein allumfassendes Wissen bzw. über eine Macht verfügen, die sie in die Lage versetzt, sich selbst Wissen anzueignen. Leugnet man also die Verbindung zwischen den Lebewesen und dem Allmächtigen Gott, muss man zwangsläufig so viele Götter akzeptieren, wie es Teilchen auf der Erde gibt. Ein größerer Aberglaube ist nun wirklich nicht mehr vorstellbar.
Weiterhin befinden sich in jedem Teilchen zwei weitere wahre Zeugnisse für die notwendige Existenz und Einheit des Schöpfers: Trotz seiner absoluten Machtlosigkeit ist jedes einzelne Teilchen in der Lage, eine Vielzahl unterschiedlicher bedeutsamer Pflichten zu erfüllen; und obwohl es doch eigentlich leblos ist, beweist jedes einzelne Teilchen durch sein Handeln in Übereinstimmung mit der universalen Ordnung das Vorhandensein eines universellen Bewusstseins. Jedes Teilchen bezeugt durch seine Hilflosigkeit die notwendige Existenz des Allmächtigen. Durch sein Handeln in Übereinstimmung mit der Ordnung des Universums beweist es darüber hinaus Seine Einheit.
Viertes Argument
Der Mensch, eines von vielen belebten Geschöpfen, ist ganz offensichtlich eine Miniaturausgabe des Universums, eine Frucht des Schöpfungsbaums und ein Samenkorn dieser Welt; daher trägt er Muster der meisten Arten von Lebewesen in sich. Er gleicht einem Tropfen, der ausgewogen und sorgfältig aus dem ganzen Universum destilliert wurde. Ein Geschöpf wie dieses zu erschaffen und ihm ein Herrscher zu sein, vermag allein eine Instanz, die die freie Verfügungsgewalt über das gesamte Universum besitzt.
Wenn man sich also nicht in Fantastereien und Wahnvorstellungen verliert, wird man einsehen, dass es einen Stempel gibt, der mit Sicherheit einzig und allein dem Schöpfer aller Dinge, dem Majestätischen Herrn des Universums eigen ist: Dieser Stempel setzt voraus, ein Wort der Macht (zum Beispiel eine Honigbiene, d.h., eine Art Inhaltsverzeichnis der meisten Dinge) erschaffen und die meisten Grundzüge des Universums auf eine einzige Seite, beispielsweise den Menschen, ‚schreiben' zu können. Er bedingt darüber hinaus, das Programm eines ganzen Feigenbaumes in einem einzigen Punkt, zum Beispiel in einem winzigen Feigensamenkorn, einschließen und die Kunstwerke aller im ganzen Universum manifestierten Namen Gottes in einem einzigen Buchstaben, beispielsweise im Herzen des Menschen, ausstellen zu können. Er erfordert, ‚Schriften', die eine ganze Bibliothek füllen könnten, im menschlichen Gedächtnis, das sich an einem Ort befindet, der die Größe einer Linse hat, aufzeichnen und einen detaillierten Index aller Ereignisse des Kosmos in ihm erstellen zu können.
Fünftes Argument
Das Leben im gesamten Universum stellt eine Symphonie gegenseitiger Hilfestellung dar. Nicht nur die Gliedmaßen, Organe, Systeme und sogar die Zellen lebender Körper, sondern alle Teile des Universums unterstützen und helfen sich gegenseitig. Damit zum Beispiel ein einziger Apfel ins Dasein treten kann, reichen sich Luft, Wasser, Erde, die Sonne, ja alle Teile des Universums die Hände und arbeiten zusammen. So wie die Komponenten einer Fabrik oder die Gebäudekomplexe eines Palastes stützen sich auch die Geschöpfe einander. Sie kommen sich gegenseitig zu Hilfe und kooperieren, um die Bedürfnisse der anderen zu befriedigen. Sie alle arbeiten in vollkommener Ordnung zusammen. Sie dienen den Lebewesen, indem sie gemeinsame Anstrengungen unternehmen. Elemente in der Erde assistieren den Pflanzen: Sie unterstützen sie dabei, Existenz zu erlangen und am Leben zu bleiben. Die meisten Tiere leben von Pflanzen, und die Menschen leben von Pflanzen und Tieren. Somit bilden die Elemente die Grundlage der physikalischen Beschaffenheit der Lebewesen.
Von Sonne und Mond, Tag und Nacht, Sommer und Winter über die Pflanzen, die den Not leidenden und hungrigen Tieren zu Hilfe kommen, über die Tiere, die den schwachen und bedürftigen Menschen Beistand leisten, und über die nahrhaften Substanzen, die die hilfsbedürftigen und unselbständigen Kinder unterstützen, bis hin zu den Lebensmittelpartikeln, die sich bewegen, um den Körperzellen beizustehen, handeln alle in Übereinstimmung mit dem Gesetz der gegenseitigen Hilfestellung, das im gesamten Universum in Kraft ist. Dadurch zeigen sie allen, die nicht ganz und gar blind sind, dass sie mit Unterstützung der Macht eines einzigen überaus Großzügigen Erziehers und auf Befehl eines einzigen ausgesprochen Weisen Verwalters agieren.
Sechstes Argument
Die universelle Versorgung und die Gunst, die der universellen Weisheit zuzurechnen sind und die in der absichtsvollen Erschaffung der Dinge klar zum Ausdruck kommen, die umfassende Barmherzigkeit, die in der weisen Voraussicht zu Tage tritt und die umfassende Ernährung, die dieser Barmherzigkeit zu Grunde liegt und allen Lebewesen die von ihnen benötigten Nahrungsmittel liefert - sie alle sind so brillante Siegel der Einheit Gottes, dass jeder Mensch, der seine Seh- und Verstandeskraft nicht bereits eingebüßt hat, sie erkennen und verstehen wird.
Nicht nur das Individuum bedarf eines Beistands, um sein Leben zu erhalten; wir sehen, dass alle in dieser Welt befindlichen Dinge und insbesondere die Lebewesen als einzelne Bestandteile wie auch als große Einheiten, als Individuen oder als Gemeinschaften, viele materielle und andere Wünsche und Bedürfnisse für die Existenz und die Erhaltung ihres Lebens haben. Alle Geschöpfe benötigen Beistand. Denn obwohl sie selbst nicht in der Lage sind, auch nur die unbedeutendsten ihrer Bedürfnisse zu befriedigen, sehen wir, dass all ihren Ansprüchen, ihrer materiellen wie auch ihrer immateriellen Versorgung, in unerwarteter Art und Weise und von unerwarteter Stelle in vollkommener Ordnung zu genau der richtigen Zeit, angemessen und in vollkommener Weisheit begegnet wird. Deuten also die Wünsche und Bedürfnisse der Geschöpfe auf der einen und die Art und Weise der Hilfestellung und des Beistands aus dem Unsichtbaren auf der anderen Seite nicht so klar wie die Sonne auf einen Weisen Majestätischen Ernährer, einen Mitfühlenden Spender der Gnade hin?
Siebtes Argument
Betrachten wir einmal die Sonne: Eine Signatur des Abbilds und des Widerscheins der Sonne, eine ihr eigene strahlende Leistung (Wirkung), ist auf den Planeten und den Wassertropfen, auf Glassplittern oder auf glitzernden Schneeflocken allerorten zu begutachten. Wer nicht akzeptiert, dass die winzigen Sonnen, die in den unzähligen Dingen erkennbar sind, Manifestationen der Sonnenstrahlen sind, wird - was wirklich absurd wäre - die Existenz einer Sonne in jedem einzelnen Wassertropfen, in jedem einzelnen Glassplitter und in jedem einzelnen durchsichtigen Objekt, das dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, akzeptieren müssen.
Wenn die Abbilder oder Spiegelungen der Sonne, die in Wassertropfen, Glassplittern und den verschiedenen Farben von Blumen erkennbar sind, nicht der Sonne zugeschrieben werden, bedeutet das, die Existenz unzähliger Sonnen an Stelle einer einzigen akzeptieren zu müssen. Dies jedoch wäre ein vollkommen unvorstellbarer Irrglaube. Wenn man nicht alles im Universum dem Allmächtigen zuschreibt, heißt das - analog dazu-, an Stelle des Einen Gottes so viele Götter akzeptieren zu müssen, wie es Teilchen gibt, die im Universum umherschwirren. Damit würde man sich auf ein Niveau hinab begeben, auf dem man etwas akzeptiert, was absolut undenkbar ist.
Achtes Argument
Gott ruft im Frühjahr und im Sommer inmitten eines unglaublichen Durcheinanders und Wirrwarrs in vollkommener Ordnung Hunderttausende von Pflanzen- und Tierarten ins Leben, die perfekt ausdifferenziert und klassifizierbar sind. Jeder, der auch nur einen Funken Bewusstsein besitzt, wird begreifen, dass es sich bei der Auferweckung der toten Erde zum Leben zur Frühlingszeit, die in vollkommener Ordnung Hunderttausende von Beispielen für die Wiederauferstehung der Toten geben will und die die Erde wie auch die einzelnen Mitglieder von Hunderttausenden verschiedener Arten, fehlerlos, wohlproportioniert, vollkommen ausgewogen und ohne etwas dabei zu vergessen, signieren will, offensichtlich um ein Siegel handelt. Dieses Siegel gehört einzig und allein einem Majestätischen Wesen, einem Allmächtigen und Vollkommenen, einem Barmherzigen und Schönen Weisen - einem Wesen, das über unendliche Macht, allumfassendes Wissen und einen Willen verfügt, das in der Lage ist, das gesamte Universum zu beherrschen.
Was im Frühjahr und im Sommer geschieht, kündet vom überaus weisen, einsichtsvollen und gewaltigen Wirken Gottes auf Erden. Die Aktivitäten, die in diesen Jahreszeiten stattfinden, sind sehr weit reichend und werden extrem schnell abgewickelt; sie sind reichlich bemessen und großzügig und werden nebenbei auch noch in perfekter Regelmäßigkeit durchgeführt. Sie verkörpern die vollkommene Schönheit der Kunst und die vollkommene Form der Schöpfung. Deshalb sind sie ein Siegel, das nur jemandem gehören kann, der über ein unendliches Wissen und grenzenlose Macht verfügt. Dieses Siegel gehört zweifellos dem, der überall gegenwärtig ist und alles sieht, obwohl Er nirgends ist. Nichts bleibt Ihm verborgen, und nichts fällt ihm schwer. Seine Macht kennt keinen Unterschied zwischen Teilchen und Sternen.
Neuntes Argument
Auf einem Acker eingesäte Samenkörner beweisen, dass sowohl das Ackerfeld als auch die Samenkörner unter der Verfügungsgewalt ihrer Besitzer stehen. Genauso beweisen die fundamentalen Lebenselemente wie Luft, Wasser und Erde, die trotz ihrer Einfachheit überall vorhanden und überall von gleicher Beschaffenheit sind, sowie die Pflanzen und Tiere (die Früchte der Barmherzigkeit, die Wunder der Macht und die Wörter der Weisheit), die überall anzutreffen sind und einander ähneln, obwohl doch die Lebensbedingungen an verschiedenen Orten höchst unterschiedlich sind, dass sie unter der Verfügungsgewalt eines einzigen Erschaffers stehen, der Seine Wunder zur Schau stellt. Jede Blume, jede Frucht und jedes Tier ist ein Stempel, ein Siegel, eine Unterschrift des Schöpfers. Wo auch immer man sie findet: Alle verkünden in den ihnen eigenen Sprachen: "Wessen Stempel ich trage, dieser Ort ist auch von Ihm erschaffen. Wessen Siegel sich auf mir befindet, dieser Platz ist auch eines Seiner Schriftstücke. Auf wessen Unterschrift ich hinweise, dieses Land ist auch von Ihm entworfen." Nur der Eine, Dessen Macht sich auf alle Elemente erstreckt, kann auch die geringsten Geschöpfe besitzen und am Leben erhalten, und ein jeder, der nicht blind ist, kann sehen, dass nur eine Instanz, deren Herrschaft alle Pflanzen und Tiere umfasst, auch die simpelsten von ihnen besitzen, ernähren und beherrschen kann.
Was die Ähnlichkeit zu anderen Individuen betrifft, äußert sich jedes Individuum wie folgt: "Nur jemand, der meine Spezies besitzt, kann auch mich besitzen." Was die Ausbreitung über die Erdoberfläche betrifft, spricht jede einzelne Spezies mit den anderen Spezies im Chor: "Nur jemand, der die gesamte Erdoberfläche besitzt, kann auch uns besitzen." Was ihre Abhängigkeit und die Abhängigkeit anderer Planeten von der Sonne sowie deren wechselseitige Beziehung zu den Himmeln betrifft, spricht die Erde zusammen mit anderen Planeten: "Nur jemand, der all diese besitzt, kann auch mich besitzen." Hätten Äpfel ein Bewusstsein und jemand würde zu einem von ihnen sagen "Du bist mein Kunstwerk", würde der Apfel ihn schelten und ihm entgegenhalten: "Schweige lieber! Nur wenn du in der Lage bist, alle Äpfel auf dieser Erde zu formen, oder vielmehr nur dann, wenn du freie Verfügungsgewalt über alle Obstbäume, die über die Erde verteilt sind, und über all jene Geschenke des Barmherzigen hast, die in Form von Schiffsladungen aus der Schatzkammer der Barmherzigkeit zur Verfügung gestellt werden - nur dann kannst du für dich beanspruchen, mein Herr zu sein."
Zehntes Argument
Es macht keinen Unterschied, ob man an einem Baum eine einzige Frucht oder zahllose Früchte züchtet; alle Früchte beruhen nämlich alle auf einem einzigen Gesetz des Wachstums mit einem einzigen Zentrum. Mit anderen Worten: Das Vorhandensein einer Vielzahl von Zentren würde für das Hervorbringen einer einzigen Frucht ebenso viel Mühen, Aufwand und Ausstattung erfordern wie für das eines ganzen Baums; denn die Herstellung der Uniform, die ein einzelner Soldat braucht, beansprucht genauso viele Fabriken wie die Anfertigung von Uniformen für die gesamte Armee. Dies bedeutet, wenn zahlreiche Individuen durch eine Vielzahl von Zentren versorgt werden sollen und von diesen abhängig sind, entstehen genau so viele Schwierigkeiten, wie Individuen beteiligt sind. Die außergewöhnliche Leichtigkeit, die bei allen Spezies beobachtet werden kann, ergibt sich also aus der Einheit.
Die Übereinstimmung und die Gleichartigkeit aller Individuen einer Spezies und aller Gruppen einer Gattung beweisen, dass diese die Werke eines einzigen Erschaffers sind; denn sie alle wurden von derselben Schreibfeder ‚mit einer Inschrift versehen', und sie alle tragen nur ein einziges Siegel. Außerdem erfordern die absolute Leichtigkeit, die immer dann beobachtet werden kann, wenn sie zum Leben erweckt werden, und das Fehlen jeglicher Probleme bei diesem Prozess unausweichlich und mit absoluter Notwendigkeit, dass diese Individuen und Gattungen die Werke eines einzigen Erschaffers sind. Sonst würden Probleme, die ihre Existenz unmöglich machen würden, diese Gattungen und Spezies zur Nichtexistenz verdammen.
Zusammengefasst: Wenn man alle Dinge dem Allmächtigen Gott zuschreibt, dann erscheint deren Erschaffung so einfach wie die Erschaffung eines einzigen Dings; die Erschaffung eines einzigen Dings, das verschiedenen Ursachen zugeordnet wird, erscheint wiederum als genauso schwierig wie die Erschaffung aller Dinge zusammen. Auf Grund dieser Tatsache enthüllen die im Universum zu beobachtende außerordentliche Wirtschaftlichkeit und Einfachheit wie auch der endlose Überfluss unseren Augen den Stempel der Einheit so klar wie die Sonne. Wären diese Früchte, die wir in einer solchen Fülle und zu solch geringen Kosten erhalten, nicht das Eigentum des Einen Besitzers der Einheit, hätten wir, selbst wenn wir die ganze Welt in Zahlung gäben, nicht einen einzigen Granatapfel zu essen; denn dieser würde die absichtsvolle und bewusste Zusammenarbeit so vieler und so universeller Elemente wie Erde, Luft, Wasser, Licht und Wärme und obendrein noch Samenkörner erfordern, die jedoch alle ohne eigenes Bewusstsein sind und auf Anweisung eines einzigen Erschaffers, des Allmächtigen Gottes, handeln. Ein einziger Granatapfel und auch jede andere Frucht würden soviel kosten wie das ganze Universum zusammen.
Elftes Argument
So wie das Leben, das die Gnade Gottes manifestiert, ein Argument und ein Beweis für die Einheit Gottes, ja sogar eine Manifestation der Einheit Gottes ist, ist der Tod, der die Majestät Gottes manifestiert, ein Argument und ein Beweis für die Einmaligkeit Gottes.
Das Abbild der Sonne, ihr Licht und ihre Reflexionen, die auf einem mächtigen Strom glitzernden Bläschen und die auf der Erdoberfläche glänzenden transparenten Objekte legen Zeugnis von der Existenz der Sonne ab. Obwohl die glitzernden Bläschen auf dem fließenden Strom gelegentlich verschwinden (z.B. wenn dieser unter einer Brücke her taucht), bezeugen das wunderbare Fortbestehen der Manifestationen der Sonne und die ununterbrochene Zurschaustellung deren Lichtes auf den aufeinander folgenden Scharen von Bläschen eindeutig, dass es sich bei den kleinen Abbildern der Lichter, die erscheinen und dann wieder verschwinden, glitzern, hinwegsterben und dann wieder erneuert werden, um Abbilder einer dauerhaften, fortbestehenden einzigen Sonne handelt, die sich von oben herab stets aufs Neue manifestiert. Die glitzernden Bläschen, die durch ihr Erscheinen die Existenz der Sonne bestätigen, künden deshalb durch ihr eigenes Verschwinden und Erlöschen von dem Fortbestand und der Einheit der Sonne.
Auf genau die gleiche Weise bezeugen die Dinge, die sich in einem ständigen Fluss befinden, durch ihr Vorhandensein und durch ihr Leben die Existenz und die Einmaligkeit des notwendigerweise Existierenden Einen. Sie legen mit ihrem Untergang und ihrem Tod Zeugnis von Seiner Einheit, Ewigkeit und Permanenz ab. So wie die wunderschönen feinen Geschöpfe, die mit dem Wechsel von Tag und Nacht und Sommer und Winter sowie mit dem Verstreichen von Jahrhunderten und Epochen die Existenz, Einheit und Permanenz des Erhabenen immer Währenden Einen in einer unablässigen Offenbarung voller Anmut repräsentieren, demonstrieren auch Untergang und Tod jener Geschöpfe und die offensichtlichen Ursachen für ihr Leben, dass die (materiellen oder natürlichen) Ursachen nichts weiter sind als bloße Schleier. Diese Tatsache beweist eindeutig, dass diese Kunstwerke, Gravuren und Manifestationen die ständig erneuerten Kunstwerke, die sich ändernden Gravuren und die sich bewegenden Spiegel eines Majestätischen Schönen Einen sind.
Zwölftes Argument
Die vollkommene Gestaltung und Ausschmückung eines vollkommenen Palastes beispielsweise sagt auch etwas über die Fähigkeiten seines Architekten aus. Jede vollendet gestaltete Arbeit weist auf einen genialen Architekten, einen begabten Konstrukteur, einen vollkommenen Baumeister hin. Und die Kennzeichnung ‚genialer Architekt, Konstrukteur oder Baumeister' verweist ganz offensichtlich auf eine vollendete Fähigkeit, nämlich auf die Beherrschung einer Kunst. Diese vollendete Fähigkeit, diese vollendete Kunstfertigkeit deutet wiederum ganz offensichtlich auf einen Vorzug, auf das Vorhandensein einer bestimmten Qualität hin. Vollkommene Vorzüge aber sind der Beweis für die Existenz eines erhabenen Geistes und einer erhabenen Persönlichkeit.
Ähnlich deuten die fehlerlosen Werke, die im Universum zu betrachten sind, und die Kunstfertigkeit der wohl geordneten Bewohner des Universums ganz klar auf die vollkommenen Handlungen eines effektiven, mächtigen Impulsgebers hin. Diese vollkommenen Handlungen wiederum bestätigen ganz eindeutig die Vollkommenheit der Namen jenes mächtigen Impulsgebers. Die Vollkommenheit seiner Namen attestiert ihm zwangsläufig die Vollkommenheit seiner Attribute, die uns als Seine Namen bekannt sind. Uns hingegen bescheinigt und bestätigt die Vollkommenheit Seiner Attribute die Vollkommenheit Seiner Fähigkeiten und Eigenschaften. Diese Vollkommenheit Seiner Fähigkeiten und Eigenschaften schließlich weist mit einer solchen Sicherheit auf das vollkommene Wesen seines Besitzers hin, dass alle Arten von Vollkommenheit, die allerorten im Universum betrachtet werden können, nichts anderes als Reflexionen Seiner Perfektion, Hinweise auf Seine Majestät und Anspielungen auf Seine Schönheit sind - blasse, schwache Schatten im Vergleich zu Seiner vollkommenen Realität.
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